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Bombe vor Schweizer Botschaft
Quelle: 20 Minuten; 20.10.2010;


ROM/BERN. Die Schweizer Botschaft in Rom ist in Aufruhr: Vor ihrer Tür lag ein Brandsatz. Hinter dem Anschlagversuch dürften Linksextreme stecken.

Der Brandsatz wurde in der Nacht auf den 5. Oktober auf der Mauer, die die Schweizer Botschaft in Rom umgibt, deponiert. Sie ging zwar nicht hoch, sorgte aber für grosse Aufregung: Die Botschaft alarmierte umgehend die italienische Polizei. Diese eröffnete eine Untersuchung.

Laut Pierre-Alain Eltschinger, Sprecher des Aussendepartments, hatte die Botschaft zuvor keine Warnung erhalten. Eltschinger spricht von einem «rudimentären Brandgerät». Für weitere Informationen verweist er an die römische Polizei. Deren Sprecher reagiert auf die Anfrage von 20 Minuten nervös, sagt nur: «Es handelte sich um Flaschen, gefüllt mit einer brennbaren Flüssigkeit.»

Hinter dem Anschlagversuch dürften Linksextreme stecken: Auf einschlägigen Foren bedauern sie, dass das Brandbomben-Paket nicht hochgegangen ist. In der Nähe der Botschaft soll es eine Inschrift geben, die die Freilassung von «Billy, Silvia, Costa und Marco» fordert – jenen Linksextremen, die im April einen Anschlag auf das IBM-Labor in Rüschlikon geplant haben sollen. Zwei davon sind Italiener. Mitgemeint ist auch Marco Camenisch, der Ende der 1970er-Jahre an mehreren Sprengstoffanschlägen auf Hochspannungsmasten beteiligt gewesen war. Alle vier sitzen in der Schweiz im Gefängnis.

Obwohl die Bombe nicht hochgegangen ist, sind solche Aktionen laut Szenekenner Samuel Althof von der Fachstelle Extremismus- und Gewaltprävention ernst zu nehmen. «Oft senden Linksextreme mit kleineren Aktionen eine Warnbotschaft, die auf eine mögliche Gewalteskalation hinweist.» Lorenz Hanselmann/fum

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